Brunnen auf dem Kirchplatz der St.Antoniuskirche Lohne
Im Jahr 2010 wurde im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms die Fläche um die Kirche neu überplant und den neuen Rahmenbedingungen in der Ortsmitte angepasst.
Der Kirchplatz bietet nun eine große Fläche. Sie sollte an hervorgehobener Stelle zu dem „belebt" werden. Da bot sich die Anlage eines Brunnens mit Wasserspiel an.
Zudem sollte auch ein inhaltlicher Akzent gesetzt werden damit Impulse und Denkanstöße von dem Brunnen ausgehen.
Nach längeren kontroversen und engagierten Diskussionen entschieden sich PGR und KV 2010 für die Anlage eines Brunnens mit der Darstellung dreier hervorragender Persönlichkeiten, die uns in Lohne besucht haben oder die aus Lohne stammen:
Niels Stensen Hermann Lange und Heinrich Bürschen.
Der Künstler Leo Janischowsky aus Steinfurt nahm sich der Aufgabe an. Er entwarf ein Wasserspiel das drei Figuren auf Stelen umstehen. Am 2. 7. 2011 wurde die Anlage feierlich eingeweiht.
Niels Stensen 1638 in Kopenhagen geboren
Er war ein bedeutender Anatom, Mineraloge und Kristallograph. Er konvertierte 1667 in Italien, wurde Priester und Bischof. Als Weihbischof von Münster visitierte er die Pfarrei Schepsdorf und firmte dort am 30. Juli 1681 auch Lohner Christen. Er hält ein Herz in der Hand, entdeckte er doch als Anatom neben vielem anderen die Muskelstruktur dieses Organs. Zu seinen Füßen finden sich Kristalle die an seine bahnbrechenden paläontologischen und kristastallographischen Studien erinnern.
Der selige Niels Stensen weist uns auf das Verhältnis von Glaube und Vernunft, von Glaube und Wissenschaft hin und fordert kritische Auseinandersetzung.
Hermann Lange 1912in Leer/Ostfriesland geboren
Er studiert Theologie und wird 1938 im Osnabrücker Dom geweiht. Im April 1939 vertritt er den erkrankten Pastor für einen Monat in Lohne. Er kommt dann nach Lübeck und wird dort 1942 verhaftet. Vom NS Volksgerichtshof am 23. 6. 1943 mit den Priestern Johannes Prassek und Eduard Müller sowie dem evangelischen Pastor Stellbrink zum Tode verurteilt und am 10. 11. 1943 als Opfer des NS Terrors in Hamburg hingerichtet Als Statue hält er das Kreuz in Händen und schaut es intensiv an. Christus war ihm einzige Hoffnung und einziger Trost. Seine Beine umwindet ein Stacheldraht. Das verweist wie die gestreifte Kleidung auf die Haftzeit, in der der Kaplan zu einem Seligen reifte.
Hermann Lange mahnt uns zur Wachsamkeit gegenüber totalitären Tendenzen, zur Besinnung auf die Mitte unseres Glaubens, zum tapferen Bekenntnis und zur Ökumene.
Heinrich Bürschen 1883 in Lohne geboren
Er verlässt sein Heimatdorf zum Theologiestudium und wird 1910 zum Priester geweiht. Er feiert 1911 hier seine Primiz und kommt als Steyler Missionar auf die Philippinen. Seine Mitbrüder rühmen seinen apostolischen Eifer, seine Weitsicht in der Gründung der Priesterseminare für einheimische Studenten, seine kritische und objektive Untersuchung bei Visitationen und seine tapferen Bemühungen um Begnadigung der durch die japanischen Besatzer zum Tode Verurteilten. Das trug ihm den Ehrentitel „Väterchen" ein. Er stirbt 1957.
Pater Bürschen reicht uns als Figur die HI. Schrift. Seine Hand greift zum Missionskreuz, das er den zum Tode Verurteilten immer wieder darbot.
Er mahnt uns zu weltweitem Denken, zur Partnerschaft mit den Missionen und zur Wertschätzung fremder Kulturen.
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